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Paläogenetiker Pääbo erhält Wissenschaftspreis

dpa / Jan Woitas
dpa / Jan Woitas

Der in Leipzig arbeitende Neandertaler-Forscher Svante Pääbo (63) erhält den mit 750 000 Euro dotierten Europäischen Wissenschaftspreis der Hamburger Körber-Stiftung. Damit würden seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der sogenannten Paläogenetik ausgezeichnet, teilte die Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Pääbos Team entschlüsselte zwischen 2010 und 2014 das Erbgut des Neandertalers. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass moderne Menschen vor rund 50 000 Menschen mit Neandertalern zusammentrafen und gemeinsamen Nachwuchs zeugten. Im Genom heutiger nicht-afrikanischer Menschen finde sich zwei Prozent Neandertaler-DNA.

Bereits Mitte der 90er Jahre hatte der schwedische Forscher nachweisen können, dass die Neandertaler nicht die direkten Vorfahren der heutigen Menschen sind. Derzeit arbeiteten Pääbo und Kollegen an einer Methode, wie man noch geringere DNA-Mengen aus altertümlichen Organismen entschlüsseln kann, hieß es.

Pääbo studierte an der Universität von Uppsala Ägyptologie und Medizin. Als Doktorand wies er nach, dass DNA in altägyptischen Mumien überdauern kann. Damit wurde er zum Pionier des neuen Forschungsgebiets der Paläogenetik. Nach Stationen im kalifornischen Berkeley und in München ging er 1997 an das neu gegründete Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Der Körber-Preis wird ihm am 7. September im Hamburger Rathaus verliehen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas