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Nach Schafsrissen: Wolf zum Abschuss freigegeben

Nach dem Riss von mehr als einem Dutzend Schafe in nur einer Nacht ist ein Wolf aus dem Rosenthaler Rudel zum Abschuss freigegeben worden. Das Umweltministerium gab am Freitag sein Einverständnis zu einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung des Landratsamtes Bautzen, wie beide Behörden mitteilten. «Mit dem Erlass dieser Ausnahmegenehmigung kann im Bereich des Rosenthaler Rudels ein Wolf aus der Natur entnommen werden», hieß es. Die Genehmigung gelte aber nur für einen Wolf, «der entsprechend geschützte Weidetiere angreift», und nur für eine eigens mit dem Abschuss beauftragte Person.

In der Nacht zum vergangenen Sonntag waren bei Rosenthal 15 Schafe einer durch Elektrozaun und Flatterband geschützten Herde getötet worden, 30 weitere Tiere wurden vermisst. Experten - sogenannte Rissgutachter - hatten festgestellt, dass es sich um eine Wolfsattacke handelte.

«Ein oder mehrere Wölfe haben in den letzten Wochen offenbar gelernt, die empfohlenen und für die Schafhalter zumutbaren Schutzmaßnahmen zu überwinden», teilte das Umweltministerium mit. Damit seien die Voraussetzungen zur Entnahme erfüllt, denn dem Schafshalter sei trotz des grundsätzlich weiter bestehenden strengen Schutzes für Wölfe kein weiterer wirtschaftlicher Schaden zuzumuten.

Der Abschuss dürfe aber nur erfolgen, wenn sich Wölfe an eine entsprechend gesicherte Herde heranmachten, sagte ein Ministeriumssprecher. Durch den Abschuss eines Tieres hoffe man auf einen Lerneffekt im gesamten Rudel.

Es ist erst der zweite vergleichbare Fall in Sachsen: Anfang des Jahres gab es eine Abschussgenehmigung für den Wolf «Pumpak» - polnisch für «der Fette» - der durch die Ortschaften rund um Rietschen gestreift und auf der Suche nach Futter auch Menschen nahe gekommen war. Sein Schicksal ist ungeklärt. Seit der Abschussfreigabe ward er nicht mehr gesehen. Die Ausnahmegenehmigung im aktuellen Fall läuft Ende November aus.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Alexander Heinl

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