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Flüchtlingsrettung: «Lifeline»-Kapitän will mit Söder reden

dpa / Tobias Hase
dpa / Tobias Hase

«Lifeline»-Kapitän Claus-Peter Reisch hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder während der Verleihung des Bayerischen Filmpreises zu einem Gespräch über die Flüchtlingsrettung im Mittelmeer aufgefordert. «Ich werde dem Herrn Ministerpräsidenten meine Visitenkarte geben und ich würde mich sehr freuen, wenn ich da zeitnah eine Einladung bekomme, damit wir mal wirklich über diese Dinge, die da auf See passieren, diskutieren können», sagte der 57-Jährige am Freitagabend auf der Bühne im Prinzregententheater in München. «Das hat nämlich mit Asyltourismus rein gar nichts zu tun.»

Während das Publikum applaudierte, zeigte der CSU-Politiker in der ersten Reihe kaum eine Regung. Söder hatte einst mit Blick auf Migranten von Asyltourismus gesprochen - nach Kritik daran aber erklärt, den Begriff nicht mehr verwenden zu wollen.

Das Rettungsschiff «Lifeline» der in Dresden ansässigen Hilfsorganisation Mission Lifeline saß im Sommer 2018 fast eine Woche auf dem Mittelmeer fest, nachdem es rund 230 Migranten vor Libyen gerettet hatte. Reisch wurde in Malta vor Gericht angeklagt.

Reisch überreichte am Freitag Markus Imhof den Preis für den besten Dokumentarfilm, «Eldorado» über Flüchtlingsströme. In seiner Ansprache kritisierte er, dass die Politik wissend in Kauf nehme, das im Mittelmeer immer wieder Flüchtlinge beim Versuch, nach Europa zu kommen, sterben. Schiffe würden blockiert, Retter angeklagt, dabei sei das eine «Sache der Zivilcourage». Reisch kündigte an, ein neues Schiff anschaffen zu wollen. Dafür brauche seine Organisation Geld.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Tobias Hase