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Krise: Tourismusbranche in Dresden mit großen Verlusten

Annekatrin Klepsch (Die Linke), Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, spricht. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/ZB/Archivbild
Annekatrin Klepsch (Die Linke), Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, spricht. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/ZB/Archivbild

Die Corona-Krise hat der Tourismusbranche in Dresden und Umgebung erhebliche Verluste beschert. Die Übernachtungen brachen im vergangenen Jahr um rund 43 Prozent ein, wie die Dresden Marketing GmbH am Freitag mitteilte. Bei den Ankünften lag das Minus bei 48 Prozent. Damit gab es im Vorjahr 1,3 Millionen weniger Gäste und 2,6 Millionen weniger Übernachtungen in Dresden und dem Elbland.

Zwar habe die sächsische Landeshauptstadt im Vergleich zu anderen Großstädten das geringste Übernachtungsminus verzeichnet, dennoch sei die Lage schwierig, so Geschäftsführerin Corinne Miseer. «Wir haben eine Krise im Tourismus von historischem Ausmaß.» Etwa die Hälfte der Betriebe in Dresden sowie im Elbland mussten im vergangenen Jahr einen Umsatzverlust von 40 bis 60 Prozent hinnehmen.

Für dieses Jahr geht die Dresden Marketing GmbH von einer eher geringen Zimmerauslastung aus. Im Moment seien viele Menschen bei Buchungen eher zurückhaltend. Durch den verlängerten Lockdown dauert die Erholung zudem länger. Miseer erwartet, dass die Branche in der Region frühestens 2024 wieder das Vorkrisenniveau erreicht. «Wir haben noch einen langen Weg vor uns.»

In diesem Jahr soll es in Dresden einen Kultursommer geben mit zahlreichen Open-Air-Veranstaltungen. Dresdens Tourismusbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) kündigte eine Unterstützung von 200 000 Euro für Feste und Festivals unter freiem Himmel an, um die Innenstadt wieder zu beleben. Zudem forderte Klepsch vor der Bund-Länder-Schalte am 3. März eine klare Aussage, wie es mit dem Tourismus ab April weitergehen könne. Ostern könne ein erster Schritt für eine Belebung sein, so Klepsch.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte jüngst eine Debatte mit dem Appell ausgelöst, dass es in diesem Jahr keinen Osterurlaub in Deutschland geben sollte.

Johannes Lohmeyer, Chef des Dresdner Tourismusverbandes, warf Kretschmer unterdessen vor, das Ostergeschäft kaputtzureden. Tausende Existenzen würden vernichtet, der Freistaat hinke zudem bei Auszahlung der Hilfen hinterher. Lohmeyer verwies am Freitag auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach die Ansteckungsgefahr in der Tourismusbranche bei entsprechenden Hygienekonzepten gering sei - und forderte eine Öffnungsperspektive. «Die Situation ist für viele unerträglich, vor allem finanziell.»

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH