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IHK-Präsident dringt auf rasche Auszahlung der Corona-Hilfen

Zahlreiche Banknoten zu 10, 20 und 50 Euro liegen auf einem Tisch. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration
Zahlreiche Banknoten zu 10, 20 und 50 Euro liegen auf einem Tisch. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Der Präsident der IHK Chemnitz Dieter Pfortner hat die rasche Auszahlung der Finanzhilfen für coronabedingt geschlossene Betriebe angemahnt. Momentan laufe dies sehr zäh, monierte er am Dienstag bei einem Pressegespräch in Chemnitz. Das gefährde das Vertrauen in die Politik. Prinzipiell unterstütze er die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Das sei nötig, um Kontakte einzuschränken. Dennoch räumte Pfortner ein: «Die Schließung des Einzelhandels gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist eine Katastrophe.» Denn im Weihnachtsgeschäft erziele die Branche einen erheblichen Teil des Jahresgeschäfts.

Auch das Gastgewerbe und die Reisebranche sind von der Corona-Krise arg gebeutelt, wie eine Saisonumfrage der Kammer bei Unternehmen ihrer Region zeigt. Schon vor der Schließung von Hotels und Gaststätten Anfang November rechnete demnach mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer aus dieser Branche mit einer schlechteren Entwicklung im Winterhalbjahr im Vergleich zum Vorjahr. Die schwierige Lage wird sich wohl auch auf die Beschäftigung auswirken. «Zwei von zehn Beherbergern vermuten einen Abbau von Beschäftigten, bei den Gastronomen sind es sogar drei von zehn», hieß es.

Noch dramatischer ist demnach die Situation der Reisebranche, zu der Reiseveranstalter, Reisebüros und Busreisefirmen zählen. Dort berichteten 94 Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Rund die Hälfte der Befragten rechnet mit einem Rückgang der Beschäftigung.

Ob es in diesen besonders stark betroffenen Branchen zu einer Pleitewelle komme, hänge von den weiteren staatlichen Hilfen ab, sagte Christoph Neuberg, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK.

Insgesamt mahnte Kammerpräsident Pfortner, angesichts der aktuellen Situation auf Belastungen für Unternehmen zu verzichten. Diese werden etwa durch den CO2-Aufpreis auf fossile Energien befürchtet, der ab 2021 gilt, aber auch durch die Reform der Grundsteuer, die Anfang 2025 in Kraft treten soll. Die Landesregierung will vom Bundesmodell abweichen, um eine spürbare Verteuerung des Wohnens im Freistaat zu verhindern. Die Kehrseite der Medaille sei, dass im Gegenzug die Wirtschaft im Vergleich zum aktuellen Stand deutlich stärker belastet werde, kritisierte die Kammer.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH