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Piwarz lehnt Gedenkstätten-Pflichtbesuche von Schülern ab

dpa / Monika Skolimowska
dpa / Monika Skolimowska

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) ist gegen verpflichtende Besuche von Schülern in Gedenkstätten für NS-Opfer. Besuche von Gedenkorten seien generell sehr wichtig, «zur Pflicht sollte man sie aber nicht machen, denn etwas zu verordnen, erzeugt schnell inneren Widerstand», sagte er auf Anfrage in Dresden. Viel wichtiger sei, dass Schüler dazu im Unterricht motiviert und mobilisiert würden. Im Freistaat sind Gedenkstättenbesuche zentraler Bestandteil des Geschichtsunterrichts, der Besuch außerschulischer Lernorte wie Gedenkstätten, Museen und Archive wird explizit empfohlen.

Nach Ministeriumsangaben finanziert Sachsen als eines von wenigen Ländern jährlich ein Zeitzeugenprojekt mit Überlebenden des Holocaust an vielen Schulen. Wie das Thema behandelt werde, liege immer auch in der pädagogischen Freiheit des Lehrers, sagte ein Sprecher. Seit 2008 gebe es zudem eine jährliche Fortbildung für Pädagogen aller Schularten in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte in der vergangenen Woche erklärt, sie sehe gute Gründe für einen Pflichtbesuch in Gedenkstätten in der 8. und 9. Klasse. Dabei gehe es um vorbereitete Besuche, die in den Unterricht eingebettet sein müssten. Bis zum Frühjahr 2019 soll darüber entschieden werden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Monika Skolimowska