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Gewerkschaft und Arbeitgeber streiten um 35-Stunden-Woche

dpa / Patrick Seeger
dpa / Patrick Seeger

Neue Runde im Kampf um die 35-Stunden-Woche für die Metall- und Elektroindustrie in den neuen Bundesländern: Am Freitagnachmittag wollten Vertreter der IG Metall und der Arbeitgeber zusammenkommen, um bis Sonntag über die tarifliche Angleichung der Arbeitszeit an die westdeutschen Länder zu diskutieren. Es ist das sechste Treffen zum Thema in diesem Jahr. Von einer Einigung sind beide Seiten weit entfernt.

Die Gewerkschaft will eine flächendeckende, schrittweise Verkürzung der tariflichen Arbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden bis spätestens 2030. Gesamtmetall schlägt unter anderem einen Korridor von 30 bis 40 Stunden vor, der in den einzelnen Betrieben auf freiwilliger Basis ausgestaltet werden soll. Sollten die Gespräche scheitern, will die IG Metall die 35-Stunden-Woche Betrieb für Betrieb einzeln durchsetzen. Mehrere Konzerne hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert, hieß es aus Gewerkschaftskreisen.

Während im Westen die 35-Stunden-Woche für die Elektro- und Metallindustrie seit 1996 überall gültig ist, scheiterte die IG Metall mit der Angleichung in den neuen Bundesländern zuletzt im Jahr 2003. Auch im aktuell gültigen Manteltarif von Anfang 2018 sind weiter 38 Stunden festgeschrieben. Allerdings einigten sich beide Seiten in dem Vertrag auf Gespräche über eine Angleichung. Diese waren zunächst nur für einige Bezirke geführt worden, wurden im März aber auf alle Tarifgebiete ausgeweitet.

Zuletzt waren beide Seiten am 11. Juni zusammengekommen, ohne eine Lösung zu finden. Gesamtmetall zufolge arbeiteten im Dezember vergangenen Jahres knapp 500 000 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie in den ostdeutschen Ländern. Tariflich beschäftigt waren davon ein Jahr zuvor 80 000.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Patrick Seeger