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Plädoyer im NSU-Prozess stockt

Das Plädoyer der Bundesanwaltschaft im NSU-Prozess ist ins Stocken geraten. Der Mitangeklagte Ralf Wohlleben komme beim Mitschreiben nicht hinterher, sagte einer seiner Anwälte am Dienstag nach gut einer Stunde Vortrag und der ersten Pause. In der Pause habe sich Wohlleben auch nicht erholen können. In der Zelle im Gerichtsgebäude sei die Luft schlecht, es sei warm und es herrsche «Schlachthausatmosphäre». Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl unterbrach die Sitzung daraufhin und ordnete eine ärztliche Untersuchung Wohllebens an.

Das Oberlandesgericht München hatte der Bundesanwaltschaft am Mittag das Wort für ihren Schlussvortrag erteilt. Darin hatte Bundesanwalt Herbert Diemer die Hauptangeklagte Beate Zschäpe als Mittäterin bei den Verbrechen des «Nationalsozialistischen Untergrunds» bezeichnet. Sie habe gemeinsam mit ihren Freunden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Menschen türkischer oder griechischer Herkunft ermordet, eine Polizeibeamtin getötet, einen Bombenanschlag auf das Geschäft einer iranischen Familie in Köln verübt und eine Nagelbombe mit großer Sprengkraft zur Explosion gebracht.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Kneffel