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Verbandschef: Anschnallpflicht schwer zu kontrollieren

Ein Kran steht zur Bergung eines verunglückten Reisebusses an der Unfallstelle auf der Autobahn A9 bereit. / Foto: Sebastian Willnow/dpa
Ein Kran steht zur Bergung eines verunglückten Reisebusses an der Unfallstelle auf der Autobahn A9 bereit. / Foto: Sebastian Willnow/dpa

Vier Frauen starben bei dem schweren Busunfall nahe Leipzig. Nun wird eine strengere Kontrolle der Gurtpflicht diskutiert. Aber wie ist dies möglich?

Die Anschnallpflicht in Fernbussen ist nach Einschätzung des Verbandes der Mitteldeutschen Omnibusunternehmen nur schwer durchzusetzen. Zwar würden die Fahrer bei Fahrtantritt und nach Pausen darauf hinweisen, und es gebe Hinweisschilder an den Plätzen, sagte Verbandschef Mario König am Dienstag «MDR Aktuell». Eine Kontrolle sei für den Busfahrer aber schlichtweg nicht machbar.

Ein Sprecher der Dresdner Polizei ergänzte, dass sich Gurt-Verweigerer im Bus schlechter überführen ließen. Die Kontrolle erfolge meistens auf Sicht, wenn man vorbeifahre. Auch technische Möglichkeiten seien begrenzt. Ein Sensor für nicht eingesteckte Gurte, wie er bei modernen Pkw oft verbaut ist, wäre zwar theoretisch möglich, würde aber bei jedem Toilettengang des Fahrgastes Alarm schlagen. Deshalb sei diese Technik, wie in Flugzeugen auch, nicht praktikabel.

Am vergangenen Mittwoch war auf der A9 bei Leipzig ein Reisebus verunglückt. Vier Frauen starben, 30 Menschen wurden verletzt. Die Ursache und der genaue Hergang des Unfalls waren unklar und werden untersucht. Der Fernbus war von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Nur zwei Tage später verunglückte ein doppelstöckiger Reisebus auf der Autobahn 44 bei Werl in Nordrhein-Westfalen. Nach Polizeiangaben wurden mehr als 20 Menschen verletzt.

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