In Sachsen-Anhalt sollen Geflüchtete schneller als bisher in Unternehmen arbeiten, auch ohne weitreichende Sprachkenntnisse. «Wir setzen auf eine zügige Arbeitsmarktintegration parallel zu möglichen Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen, berufsbegleitenden Sprachkursen und unmittelbarer Sprachanwendung im Berufsalltag», erklärte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Donnerstag. «Unser Ziel ist, mit Weiterbildungen den Weg in qualifizierte Berufe zu ebnen. Jetzt braucht es mehr Unternehmen, die Geflüchteten eine Chance geben, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen.» Absolventinnen und Absolventen aus den Integrationskursen sollten so schnell wie möglich Arbeitserfahrungen sammeln und weiterqualifiziert werden.
Das Potenzial liege bei rund 23.200 erwerbsfähigen ukrainischen Menschen, von denen aktuell 5300 arbeitslos seien, so die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Weitere rund 3500 Menschen würden in den kommenden Monaten Sprachkurse erfolgreich absolvieren. 3800 Ukrainerinnen und Ukrainer waren den Angaben zufolge im Dezember 2023 in Sachsen-Anhalt bereits sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Auch Geflüchtete aus Asylherkunftsländern wie Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria und Syrien verfügten über ein Deutschsprachniveau, das eine Beschäftigung zunehmend besser ermögliche. Im Februar 2024 seien 6600 dieser Menschen arbeitslos gemeldet gewesen.
Der Chef der Regionaldirektion, Markus Behrens, erklärte: «Jedem Geflüchteten, der aus einem Integrationskurs kommt, werden wir konkrete und verbindliche Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt geben.»
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